Aquarellmalerei

Mit dem Aquarellieren habe ich mir die Welt der Malerei erschlossen, bevor ich mich an Öl- oder Acrylfarben gewagt habe. Es ist die ideale Technik für das Arbeiten in der Natur, weil man nicht viel Gerät mit sich herumschleppen muss. Aber es ist durchaus auch geeignet für größere Formate, die im Atelier entstehen, mit Kantenlängen um einen Meter. Dann sollte man den Aquarellkarton allerdings in gewässertem Zustand auf ein stabiles Brett aufkleben. Beim Trocknen spannt er sich und findet immer wieder die glatte Form, auch wenn man ihn ordentlich eingesumpft hat. Im Verlauf der 90er Jahre sind so große Aquarelle entstanden. Dann habe ich mich wieder in die kleinere, sehr ornamentale Form und die Feinheit der zarten Lasuren zurückgezogen. Im Verlauf des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends habe ich dann versucht, beide Möglichkeiten zu vereinen. Periodisch begleitet wurden diese Unternehmungen im Geiste der gemäßigten Abstraktion immer wieder durch lustvolle "Rückschritte" in die eng am Sichtbaren orientierte Malerei. Was dann im Ergebnis so voneinander unterschieden zu sein scheint, ist eigentlich nur das Ergebnis einer Verschiebung von Parametern bei der Planung, sozusagen ein Strategiewechsel im Herstellungsprozess.

 

Aquarelle aus der Phantasie

Hier ist eine Auswahl von weitgehend erfundenen Motiven vereinigt. Sie haben vielfach Bezüge zu architektonischen und landschaftlichen Formationen, die häufiger auch aus der Vogelschau interpretiert werden. Der Berich der maschinenhaft wirkenden Figurationen ist ebenfalls exemplarisch vertreten. Angeregt durch einen Aufenthalt in New York habe ich mich mehrere Jahre mit Hochhausfassaden beschäftigt, die völlig frei als ornamentale Aufmärsche inszeniert wurden. Sie greifen in ihrer Planparallelität das Moment des Bühnenhaften meiner Bilderwelt auf.

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Aquarelle nach der Natur

Manche Landschaften sind so schön, manche Naturstimmungen so eindrucksvoll und manche angegammelte Apfelschale so malerisch, dass es den Künstler nicht nach der Abstrahierung des, sondern nach der Nähe zum sichtbaren Erlebnis drängt. Ich konnte mich nie dauerhaft für nur eine Seite der Medaille entscheiden. Mal wollte ich etwas völlig Neues erfinden, das andere Mal nur das Vorgefundene zu seiner Steigerung im Bild optimal arrangieren. Ein Hang zur Stilisierung ist aber auch hier erkennbar.

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